Nikolaus und Krampus

5. und 6. Dezember

Nach der Erinnerung älterer Leute gab es vor 40 bis 50 Jahren schon Tage vor dem „Kramperltag“ Kettengeklirr vor der Haus- und Stubentür, was die Kinder, oft große Sprüche führend, alsbald verstummen ließ. Das wilde Treiben auf der Straße, wie es heute vielerorts zu beobachten ist, hat es damals nicht gegeben.

Der Hl. Nikolaus ging gefolgt von einem oder mehreren Krampussen zu den Familien um die Kinder zu ermahnen, das Sündenregister vorzutragen, die Kinder zu loben oder streng zu ermahnen und auch mit einem kleinen Gabensackerl zu beschenken, in dem Nüsse, Feigen, Bockshörndln, Äpfel und vielleicht auch Orangen und Datteln waren. Wenn sich der Krampus gar zu drohend gebärdete, wurde er vom Nikolaus im Zaum gehalten und die Kinder suchten Schutz hinter der Mutter. Die Krampusse waren nicht wie heute mit Schelle und Glocken ausgerüstet, sondern hatten Ketten und eine Rute, eine lange, feuerrote Zunge und auch ein Buckelkorb durfte nicht fehlen.

Aus Gröbming wird berichtet, dass dieser Gruppe um den Nikolaus auch noch ein weiß gekleideter Engel, eine Habergeiß und ein Schmied angehörten. Bei den Krampussen war noch der Luzifer, der angekettet war und von zwei Krampussen mit Mühe gehalten werden konnte.

Wo die Nikolausgruppe nicht hinkommt, stellen die Kinder am Abend des 5. Dezember ihre blank geputzten Schuhe oder Stiefel vor die Türe. Da hinen legt dann der Heilige Nikolaus kleine Geschenke ein.

Mehrere Bäuerinnen haben erzählt, dass sie für das Nikolaussackerl selber aus Germteing einen Krampus backen oder seit einigen Jahren auch einen Kipferlkramus formen.

Quelle: Heimatverein Schladming

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